Moderne Gastlichkeit durch Atmosphäre und Baukultur

06.02.2017

Für Sachsen konnte FUTOUR zwei umfangreiche Studien mit deutschlandweiten Beispielen zur Umnutzung von historischer Baukultur im ländlichen Raum erarbeiten. Der Hintergrund für diese Studien und weitere Initiativen ist es, das Bewusstsein für Qualität und Bedeutung der gebauten Lebensräume zu schärfen, Baukultur als Thema präsenter zu machen, die öffentliche Debatte zu befördern und beispielhafte Lösungen bekannt zu machen.


Altes Zollhaus in Schmelz, Landkreis Saarlouis

Denn Baukultur betrifft Lebensgrundlagen und -qualitäten wie Funktionalität, Nachhaltigkeit, Identität und Atmosphäre. Es geht um LebensRäume: Quartiere, öffentliche Räume, Infrastrukturen, Gewerbebauten, Grün-/Freiräume etc. Damit ist Baukultur auch ein wichtiger Standortfaktor, der über Lebensqualität, Wettbewerbsvorteil und Zukunftsfähigkeit entscheidet.

Innerorts helfen professionell durchgeführte Atmosphärechecks. In den Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben geht es auch um erste Eindrücke, Vermeidung von Atmosphäre-Killern, gute Atmosphäre bei Einrichtung und Ausstattung, beim Frühstück, im Bad. Wie werden Ferienwohnungen und Ferienhäuser zu einem „Zuhause auf Zeit"? Es geht darum, das Potential einzelner Betriebe und der gesamten Region zu erkennen, die spezifischen Stärken im Bereich Atmosphäre und Baukultur herauszustellen.

Dass moderne Architektur einen Anziehungsfaktor für Touristen auch im ländlichen Raum darstellt, haben nicht nur Voralberg und Südtirol erkannt.

Zeitgemäße Architektur bietet auch das Fichtelgebirge, z.B. in Weißenstadt das Pädagogisch-Poetische Informationszentrum für Roggen-Kultur ROGG-IN, Das Kleine Museum auf der Peunt für zeitgenössisches Kunst und das neue Siebenquell GesundzeitResort.

ROGG-IN–Pädagogisch-poetisches Informationszentrum für Roggen-Kultur Weißenstadt

Vorreiter in Sachen zeitgenössischer Baukunst und Tourismus ist immer noch die Alpenregion Vorarlberg, dank aufsehenerregender Bauwerke wie dem Kunsthaus in Bregenz. Damit spricht Vorarlberg neben Wanderern und Wintersportlern eine neue Klientel an: die Freunde experimentierfreudiger Architektur und gehobener Lebensart. Übrigens: in Österreich gibt es auch einen Staatspreis für Tourismus und Architektur.

Ein Stück weiter südöstlich, in Südtirol, bemüht man sich seit einigen Jahren verstärkt um eine modernere Selbstdarstellung jenseits von Törggelen-Romantik, Tradition und knorriger Brauchtumspflege - freilich ohne diese verdrängen oder verleugnen zu wollen. Schluss mit Alpenbarock: Seit einigen Jahren ist in Südtirols Architekturszene einiges in Bewegung gekommen. Gute Beispiele sind das Museion - Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen oder in Meran die Therme und die Gärten von Schloss Trauttmansdorff: Gleich mehrere der in den letzten Jahren entstandenen Bauwerke in Südtirol entstanden unter der Federführung des in Bozen geborenen Architekten Matteo Thun.

Kontakt: Dr. Peter Zimmer, Dr. Heike Glatzel, Dr. Johannes von Korff