Am deutschen Genossenschaftswesen soll die Welt genesen

17.01.2017

Die Raiffeisen-Bewegung ist in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Als erster Vorschlag aus Deutschland überhaupt schaffte es die Idee aus dem Westerwald auf die UNESCO-Liste.

Einer der Väter der Genossenschaftsidee, Friedrich Wilhelm Raiffeisen

(Bildquelle: SWR)

Formen Immateriellen Kulturerbes (nicht zu verwechseln mit dem UNESCO-Welterbe) sind entscheidend von menschlichem Wissen und Können getragen. Sie sind Ausdruck von Kreativität und Erfindergeist, vermitteln Identität und Kontinuität. Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben und fortwährend neu gestaltet. Zu den Ausdrucksformen gehören etwa Tanz, Theater, Musik und mündliche Überlieferungen wie auch Bräuche, Feste und Handwerkskünste.

Im Dezember 2016 hat der Zwischenstaatliche Ausschuss der Konvention die erste deutsche UNESCO-Eintragung „Idee und Praxis der Organisation von gemeinsamen Interessen in Genossenschaften" anerkannt.

Hermann Schulze-Delitsch aus Sachsen und der Westerwälder Friedrich Wilhelm Raiffeisen legten vor über 150 Jahren die Grundlagen für die Genossenschaften. Die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft widmet sich der Pflege und Würdigung seines Lebenswerkes sowie der aktuellen Auseinandersetzung mit den Genossenschaften – denn die Ideale, Ideen und Prinzipien Raiffeisens sind bis zum heutigen Tag weltweit verbreitet und erfolgreich. Über 800 Millionen Menschen sind heute in Genossenschaften organisiert.

Raiffeisenmuseum in Flammersfeld

(Bildquelle: http://www.raiffeisenhaus-flammersfeld.de)

Eine Tatsache, die auch in die von FUTOUR moderierte „Westerwald Tourismusstrategie 2020" einfließt. Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der 1818 in Hamm an der Sieg im Kreis Altenkirchen geboren wurde, gründete Mitte des 19. Jahrhunderts mehrere Hilfsvereine, um der verarmten Landbevölkerung das Überleben zu sichern. Daraus entstanden die Raiffeisengenossenschaften, deren Geschichte im Westerwälder Raiffeisenland und entlang der Raiffeisenstraße erlebbar gemacht wurde. 2018 jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal.

Kontakt: Dr. Peter Zimmer