Grenzüberschreitendes Entwicklungskonzept

05.06.2019

Zittau-Liberec auf dem Weg

Ein spannendes neues Projekt für das Dresdner FUTOUR-Team ist die zweisprachige Bearbeitung der regionalen Entwicklungskonzeption für den Internationalen Entwicklungsraum Liberec–Zittau. Am Oberlauf der Lausitzer Neiße erstreckt sich ein dicht besiedelter Raum mit den urbanen Zentren Liberec (Oberzentrum), Jablonec n.N. und Zittau (Mittelzentren).

Zwar verläuft die sächsisch-böhmische Grenze schon seit der Industrialisierung durch diesen Ballungsraum, die wirtschaftlichen und kulturellen Austauschbeziehungen waren bis in die 1940er Jahre aber sehr eng. Nachdem die politischen Ereignisse zwischen 1938 und 1947 die grenzüberschreitenden Verflechtungen weitgehend zerstört hatten, entwickeln sich diese insbesondere seit dem EU-Beitritt Tschechiens wieder neu.

Bis heute ist ein dichtes Netz vielfältigster Kooperationen zwischen Kommunen, Schulen und Hochschulen, Unternehmen, Vereinen und Privatpersonen entstanden. Die räumliche Wahrnehmung ist aber bislang weitgehend in den nationalen Strukturen verhaftet, sowohl beim Einzelnen, als auch in den Raumordnungsdokumenten beider Länder. Letztere weisen zwar entlang von Straßen- und Schienenwegen grenzüberschreitende Entwicklungsachsen aus, der grenzüberschreitende Ballungsraum selbst findet aber bisher weder in der sächsischen, noch in der tschechischen Raumordnung entsprechende Würdigung, wodurch auf beiden Seiten der Grenze wesentliche Entwicklungspotentiale ungenutzt bleiben. Daraus ergeben sich für das Entwicklungskonzept folgende Kernaufgaben für den Bearbeitungszeitraum bis März 2020:

Namhafte Verstärkung erhält das FUTOUR-Team durch tschechische Fachleute um Prof. Karel Maier von der der Architekturfakultät der Prager Technischen Universität. Auftraggeber ist die Stadt Zittau in enger Abstimmung mit der Partnerstadt Liberec auf tschechischer Seite. Gefördert wird das Projekt mit Mitteln aus dem Ziel 3 Programm für grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik.

Kontakt: Dr. Johannes von Korff