HeimatWert Streuobst in der Metropolregion Nürnberg

02.05.2022

Traditionelle Kulturlandschaftsform gewinnt wieder an Bedeutung

Streuobst soll als wertschätzender Begriff in der Europäischen Metropolregion Nürnberg verankert werden. Denn die von Hof und Bayreuth im Norden bis Weißenburg und Roth im Süden gelegene Metropolregion rund um die Städte Nürnberg-Fürth-Erlangen verfügt in mehreren ihrer Naturräume über das größte Potenzial an Streuobstflächen in Bayern.

Streuobstwiese als prägende Landschaftsform

Bislang ist aber der besondere Wert dieser traditionellen Kulturlandschaftsform nicht gebührend geschätzt worden. Es wurde zwar wahrgenommen, dass es beachtliche Streuobstflächen gab und auch die Vielfalt der Streuobstprodukte wurde immer wieder in das öffentliche Bewusstsein gehoben.
Aber es hatte bisher das Gespür dafür gefehlt, dass dies die Gesamtregion in einem ganz besonderen Maße prägende Landschaftsform war. Keine andere Kulturlandschaft dominiert so stark den Raum dieser 11 kreisfreien Städte und 23 Landkreise aus drei Regierungsbezirken und in nahezu jeder die vielen Teilregionen. Während Unterfranken mit dem Raum um Würzburg ganz eindeutig von Wein und den vielfältigen Weinlandschaften geprägt wird und der oberfränkische Raum um Bamberg in ähnlicher Weise mit seiner vielfältigen Bierkultur für sich werben kann, steht die Metropolregion Nürnberg wie kein zweiter Raum für die einzigartige Vielfalt an Streuobst. Ob man sich im Oberpfälzer Jura befindet, im Bereich der Frankenhöhe bei Burgbernheim, im größten Süßkirschenanbaugebiet Europas in der Fränkischen Schweiz oder rund um den Hesselberg – überall bilden die Hochstämme der weitläufigen Streuobstwiesen zu jeder Jahreszeit ihre besonderen Reize.

hochgeschätzter HeimatWert

Die Europäische Metropolregion versucht nun im Rahmen eines Forschungs- und Umsetzungsprojektes ReProLa (Regionalproduktspezifisches Landmanagement) ein Konzept für eine zukunftsfähige und regionale Land- und Ernährungswirtschaft aufzubauen. Im Rahmen dieses Projektes soll nun auch die Streuobstwiese als die die Region markant prägende Landschaftsform kommuniziert werden. Das mittelfristige Ziel ist dabei u.a., dass diese Wertschätzung bei den Unternehmen der Metropolregion ankommt. Weiterhin soll diese in der Metropolregion, aber auch in ihren Geschäftsbeziehungen weltweit dauerhaft mit dem einmaligen Erlebniswert, der ökologischen Bedeutung und den zahlreichen Qualitätsprodukten dieser Landschaft verknüpft werden. Das Streuobst der Metropolregion soll zum hochgeschätzten HeimatWert aufgebaut werden und Streuobst soll für die Menschen dieses Raums mit Stolz erfüllen.

Um den besonderen Wert dieser Landschaft für die Metropolregion umfassend bewusst zu machen, arbeitet FUTOUR Regionalberatung im Rahmen dieses von der Universität Erlangen-Nürnberg, der Hochschule in Triesdorf, dem Fraunhofer-Institut, der Metropolregion Nürnberg und der „Biometropole Nürnberg“ gemeinsam getragenen Projekts an der anspruchsvollen Herausforderung dieser Aufgabe mit. Dabei kommen die besonderen Erfahrungen von FUTOUR aus anderen Prozessen der Profilierung von Landschaftsräumen über Regionalprodukte zum Tragen.

Kontakt: Dieter Popp