Kaufkraftzuwächse unterstreichen Image ländlicher Regionen
09.11.2023
Land schlägt Stadt
Nach der jüngsten Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) über die Kaufkraft bestätigt sich ein schon seit Jahren von FUTOUR propagierter Trend, dass nicht nur die Lebensqualität, sondern auch der erzielbare Wohlstand überall dort Zuwächse erfährt, wo sich auch die ökologische Stabilität noch eher im Gleichgewicht befindet: im ländlichen Raum.
Die Spitzenplätze in der Kaufkraftbewertung (das verfügbare Einkommen nach Steuern und Abgaben inkl. staatlicher Leistungen) belegen eindeutig ländliche Räume, während Städte wie München (Rang 24), Hamburg (Rang 297), Stuttgart (Rang 301) oder Frankfurt/Main (Rang 370) sich wegen ihrer hohen Lebenshaltungskosten nur abgeschlagen wiederfanden.
Natürlich profitieren am stärksten jene ländlichen Regionen im Umfeld starker Wirtschaftsstandorte, wie z.B. Starnberg (Rang 1) oder der Hochtaunuskreis (Rang 2). Aber auffällig ist doch auch, dass insgesamt gerade ländliche Regionen mit touristischem Potenzial deutliche Zugewinne erfahren haben. Besonders gut hat sich dies u.a. an den Kaufkraftgewinnen von Wunsiedel, Tirschenreuth, Vulkaneifel, Cochem-Zell, Südliche Weinstraße, Nordfriesland, Hof oder Regen bemerkbar gemacht.
Es wird dabei deutlich, dass u.a. die Verfügbarkeit bzw. die Höhe der Mietkosten bzw. der Baulandpreise die zentralen Unterschiede in der Entwicklung ausmachen. Erschreckend ist aber in der Tat, dass sich unter den „Gewinnern“ dieser Strukturgewinne immer noch keine Regionen aus Ostdeutschland befinden, was dort vorrangig mit durchschnittlich geringeren Einkommen und immer noch deutlich weniger Arbeitsplatzangeboten zusammenhängt. Denn über touristisches Potenzial und Lebensraumqualität verfügen sie allemal.
Der ländliche Raum, vielfach von der Befürchtung geplagt von den Ballungsräumen abgehängt zu werden, verfügt aber offenbar oftmals über erkennbare Zukunftsperspektiven. Dieser seit geraumer Zeit nachvollziehbare Trend wurde auch durch die Ländliche Entwicklung gezielt gefördert und unterstützt, die mit ihren breit aufgestellten Instrumenten in der Lage war, viele Infrastrukturnachteile abzubauen. Auch die zahlreichen „Integrierten Ländlichen Entwicklungsprogramme“ – die u.a. zu einer der Kernkompetenzen von FUTOUR zählen – haben zu diesen Erfolgen geführt.
Letztlich ist es aber auch eine Frage der Einstellung, ob man den ländlichen Raum als „abgehängt“ einschätzt oder sich gar selbst so einstuft.
Das Beispiel des nordbayerischen Landkreises Wunsiedel (Fichtelgebirge) macht mit dem landesweiten Rang 5 deutlich, wie man ein vermeintlich negatives Image („Grenzregion“) abschütteln kann. Positiv gestimmte Image-Kampagnen, das bewusste Aufgreifen von Zukunftsthemen (z.B. Wasserstoff), wohnortnahe Arbeitsplätze und günstige Lebenshaltungskosten haben diesen Erfolgsweg bereitet. Und FUTOUR hat frühzeitig die Region ermuntert, sehr viel stärker in der Außendarstellung diese Stärken als unverwechselbares Profil herauszustellen sowie auch aktiv zu leben.
Kontakt: Dieter Popp