Kultur braucht Dialog

20.11.2021

Evaluierung des Kulturentwicklungsplans Regensburg

Die Stadt Regensburg hat im Jahre 2015 einen Kulturentwicklungsplan erstellt, mit dem die kulturellen Aktivitäten in der Zukunft dargestellt wurden. Dabei war dieser Plan so ausgelegt, dass die darin enthaltenen Aufgaben und Herausforderungen im kontinuierlichen Austausch mit den beteiligten Institutionen und Akteuren dynamisch fortentwickelt werden konnten.

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Um diesen Prozess transparent zu gestalten, hatte das Kulturamt der Stadt 2018 eine Evaluierung aus interner Sicht vorgenommen. Der Kulturausschuss der Stadt wünschte aber, diese interne Betrachtung auch durch eine externe Evaluierung dieses kulturellen Zukunftsprozesses zu ergänzen.
FUTOUR hatte dazu den Auftrag erhalten und wurde - nun nach der Stadt Düdelingen in Luxemburg - erneut um eine kulturpolitgische Expertise gebeten. Durch eine Befragung von Kulturinstitutionen der Stadt, aber auch von Kulturkonsument*innen wurde die Grundlage dieser Evaluierung gelegt. Dabei wurden Kunst und Kultur aus zwölf im Kulturentwicklungsplan definierten Leitthemen hinterfragt. Dazu gehörten Kulturelle Teilhabe, Junge Stadt Regensburg, Zugang zu Kunst und Kultur, Geistiger Raum für kulturelle Entwicklung, Physischer Raum für kulturelle Entwicklung, kulturelle Stadtteilentwicklung, Bildung und lebenslanges Lernen, Vernetzung und Kooperation, Regionalität und Internationalität, Musikstadt Regensburg sowie Museumsstadt Regensburg.

Kultur sucht neue Bühnen, Foto: Stadt Regensburg

Im Rahmen der Evaluierung konnte festgestellt werden, dass sich das Instrument des Kulturentwicklungsplans über alle in die Bewertung einbezogenen Bereiche hinweg bewährt hat. Dies lag vor allem darin, dass eine konkrete Umsetzung in nahezu allen Teilaspekten bereits sichtbar geworden ist. Aber es wurde gleichermaßen deutlich, dass der Kulturentwicklungsplan in etlichen der Leitthemen ergänzender Beteiligungsformate bedarf, um seine angestrebte Wirkung auch in vollem Umfang unter Einbeziehung aus der Bevölkerung kommenden Anregungen entfalten kann.

Insgesamt wurde dem Kulturentwicklungsplan bzw. dessen Umsetzungsmaßnahmen eine eher durchschnittliche Bewertung mit einigen wenigen hervorstechenden Bewertungen – meist in überraschend aufgenommenen – Themenbereichen attestiert. Dabei sind aber z.B. auch Konfliktpotenziale sichtbar geworden, die bislang eher weniger stark registriert wurden (wie bspw. der Kreis der Kreuzschifffahrtsreisenden als potenzielle Kultur-Zielgruppe). Es wurde auf jeden Fall deutlich, dass die erfolgreiche Vermittlung solch kulturpolitischer Ansätze von einer umfassenden Kommunikationsstrategie begleitet sein müsse. Insofern hat die Evaluierung unterstrichen, dass der Kulturentwicklungsplan nur in einem diskursiven Format zukunftsfähig weiter fortgeführt werden kann.

Kontakt: Dieter Popp